Der Vogel
Sonderuntersuchung Artenschutz
Verkehrssicherheit von Bäumen mit dazu notwendiger Baumpflege und Artenschutz stehen in einem Spannungsverhältnis.
Ist zum Beispiel die große Morschung (Höhle mit entsprechenden Mulm) für viele unserer Käfer und Artenschützer ein Anblick höchster Freude, so schaut derjenige, der die Verkehrssicherheit des Baumes beurteilen soll, auch mit diesem Wissen eher skeptisch auf die Sachlage.
Unsere Enkelkinder sollen über den Hirschkäfer staunen dürfen. Aber ebenso unter dem schattenspendenden Dach grüner Bäume spielen und toben können, ohne vorhersehbaren Gefahren ausgesetzt zu sein.
Dieses Beispiel zeigt zum einen den Widerspruch zwischen Baumpflege und Artenschutz und zu anderen, dass es eine einfache Lösung oftmals nicht gibt.
Der Baum ist Heimat für Viele und die Nester der Vögel nur ein Bestandteil des Lebensraumes. Es geht um Fledermäuse, Käfer bis hin zum Siebenschläfer (Bilch). In der Fachliteratur ist die Rede von 6000 Arten, die stehendes Totholz als Lebensgrundlage benötigen. Davon stehen die meisten, oder die Hauptvertreter Ihrer Art als besondere oder streng geschützte Art unter Naturschutz. Sie zu töten, aber auch schon ihre Brutstätten oder Lebensräume zu vernichten, ist eine Ordnungswidrigkeit.
In Zeiten, in denen Wald auf Festmeter Holz reduziert und dieser als Monokultur angebaut wird, minimiert sich die Artenvielfalt sehr gründlich. So manche alte Parkeiche bietet da für viele jener schützenswerten Arten ein sicheres Refugium.
Um selten werdende Tierarten wirksam zu schützen, gilt es aber zunächst vorhandene Lebensräume zu erkennen und zu prüfen welche Alternativen zur Problemlösung „unten ab“ bestehen.
Im Zuge der Verkehrssicherung bedeutet dies für uns „Baummenschen“, potentielle Habitatbäume vor Beginn baumpflegerischer Maßnahmen mit den uns gegebenen Möglichkeiten nach Tieren oder Bruträumen zu untersuchen. Wir verwenden deshalb zur Sonderuntersuchung Artenschutz ein Endoskop, um auszuschließen, dass Baumhöhlen bewohnt sind. Falls Sie bewohnt sind, müssen andere Lösungen gefunden werden. Ein „Hand in Hand arbeiten“ mit den unteren Naturschutzbehörden ist dabei unumgänglich.